Project Description
Ausgangssituation
In einem gemischt genutzten Gebäude mit Wohnungen und Ladengeschäften trat in verschiedenen Räumen Schimmelbewuchs auf. Die Schwerpunkte waren in einer Wohnung und einem WC -Raum für das Personal eines Schnellrestaurants. Von den Nutzern wurde vermutet, dass Schäden an der Außenwand des Gebäudes zu einer Durchfeuchtung des Mauerwerks geführt hätten.
Um die Situation grob abzuschätzen, wurde das Gebäude von außen und innen alle Räume, einschließlich Keller in Augenschein genommen. Dabei wurde optisch kein Mangel festgestellt. Das Gebäude war im Prinzip so erhalten wie es vor etwa 100 Jahren gebaut worden war, doch hatte es Kunststofffenster mit Doppelverglasung erhalten.
Diagnose
Der Befund war, dass alle Wohnungen, mit Ausnahme einer einzigen und des beschriebenen WC Raumes schimmelfrei waren. Auch die Wohnungen in vergleichbarer Lage und mit vergleichbarer Ausstattung zur betroffenen waren ohne Befund. Dies wurde einerseits optisch und olfaktorisch, andrerseits über eine Reihe von Luftkeimsammlungen ermittelt.
Verschiedene physikalische Messungen und Aufzeichnungen der Klimadaten über 14 Tage erwiesen dann, dass in der einen Wohnung das Lüftungs- und Heizregime dem Gebäude nicht angepasst war.
Im WC Raum war die Belüftungstechnik unzureichend konstruiert. Es gab zwar einen leistungsfähigen Abluftventilator, doch waren die beiden Türen zum Vorraum und zur WC Kabine dicht und verfügten weder über einen “Unterschnitt” noch über ein Lüftungsgitter. Zudem war die Laufzeit des Ventilators sehr kurz, da er keine Nachlaufschaltung hatte. Der kleine Raum erhielt die Zuluft lediglich aus einem Gang zwischen Restaurant und Sozialräumen, der aus Sicherheitsgründen nicht gelüftet werden konnte, so dass hinreichend trockene Luft nur selten zur Verfügung stand.
Problemlösung
Wohnung: Nach Aufklärung der Nutzer konnte Schimmelbewuchs zukünftig vermieden werden und es gab ein Handlungskonzept zu Beseitigung des vorhandenen Schadens.
WC-Raum Restaurant: Es wurden Lüftungsgitter in die Türen eingebaut. Da die einströmende Luft häufig hohe relative Luftfeuchte aufwies, wurde im WC Raum ein zusätzlicher Heizkörper installiert und an der Außenwand eine Kalziumsilikatplatte angebracht. Der Ventilator erhielt eine Nachlaufautomatik. Die Maßnahmen führten dazu, dass die Raum- und Wandtemperatur erhöht wurden und die Feuchtigkeit über den Ventilator abgeführt werden konnte. Schimmelbefall trat nicht wieder auf.